Gegründet wurde sie in den 1820er Jahren, gegen Ende der Edo-Periode in Edo (heutiges Tōkyō) vom Samurai Chiba Shūsaku Narimasa, welcher als der letzte Kensei (Schwertheiliger) der japanischen Geschichte galt. Er gründete die Schule auf den Prinzipien der Ittō-Ryū und seines Familienstils, der Hokushin Musō-Ryū.
Innerhalb nur weniger Jahre setzte sich seine Schule, die Hokushin Ittō-Ryū, an die Spitze der sogenannten „Edo San-Dai-Ryū, der drei stärksten und größten Kampfkunstschulen in der Geschichte des feudalen Japans. Die anderen zwei Schulen waren die Shintō Munen-Ryū und die Kyōshin Meichi-Ryū. Jede dieser drei Schulen hatte eine große Anzahl an Meistern und Schülern, genauso wie über das ganze Land verteilte Shibu-Dōjō (Zweigstellen).
In der Edo-Periode gab es zwei Hauptlinien
der Hokushin Ittō-Ryū Hyōhō. Die eine war das Genbukan, die Linie des Stilgründers Chiba Shūsaku Narimasa
und die andere das Chiba-Dōjō, seines jüngeren Bruders Chiba Sadakichi Masamichi. Als Shūsaku aus Edo fortzog, leitete Sadakichi das Genbukan für einige Jahre und unterwies dort auch Shūsakus noch sehr junge Söhne.
Chiba Sadakichi war ein Visionär. Er öffnete sein Dōjō nicht nur für Bushi (Angehörige des Kriegerstandes) wie es zu dieser Zeit üblich war, sondern auch für Bauern, Handwerker, Kaufleute und sogar für Frauen und Kinder. Er glaubte, dass die Abstammung nichts mit dem Können zu tun hat und dass der aufrichtige Wille und hartes und kontinuierliches Training aus jedem einen guten Kenshi machen können. Diese „Politik der offenen Türen“ machte Sadakichis Dōjō beliebt und steigerte die Anzahl seiner Schüler beträchtlich.